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SEVEN Evergreen Pro mit Shimano Di2 Titan XXL Gravel - Miles Radsport
Rad des Monats September 2020:

SEVEN Evergreen Pro mit Shimano Di2

Beschreibung

Schon in den 1990er Jahren baute Rob Vandermark, noch bevor er 1997 Seven Cycles gründete, die ersten Titanrahmen, bei denen die langen Mittelteile der Rohre durch eingeklebte, gewickelte Carbonrohre ersetzt wurden. Eine Zeit lang fuhren ein paar der allerbesten Cross-Country-Mountainbike-Rennfahrer der Welt auf solchen Rahmen, natürlich versehen mit den Namen ihrer Materialsponsoren.

Was den Titanpuristen schon damals als Sakrileg erschien, diente nicht nur der Gewichtsersparnis, sondern auch dazu, die Fähigkeit des Rahmens zur Vibrationsdämpfung zu steigern, ohne seine Steifigkeit herabzusetzen. Das ist auch heute noch so, was man selbst auf einer nur kurzen Probefahrt mit einem solchen Rad sehr schnell herausfindet. Der Unterschied zu jedem anderen Rahmen ist frappierend und wird umso leichter wahrnehmbar, je schmaler und damit härter die Reifen sind.

Während wir immer mal wieder ein Straßenrennrad mit einem solchen Seven Titan-Carbon-Rahmen aufbauen – unser jüngstes dieser Art stellten wir als Rad des Monats März 2020 vor – ist dieses Rad unser erstes wirklich für den Off-Road-Einsatz gedachtes Gravelbike mit einem solchen Rahmen. Um keine Kompromisse hinsichtlich der Eignung für’s Befahren ruppigster Forstwege einzugehen, haben wir auf ein Unterrohr aus Carbon verzichtet. Die von Seven verwendeten Rohre sind dank ihres grundlegend anderen Fertigungsverfahrens zwar ungleich widerstandsfähiger gegenüber beispielsweise Steinschlägen als die Rohre eines üblichen Carbonrahmens. Doch wer sein Gravelbike bestimmungsgemäß verwendet, weiß, wie laut es knallt, wenn das Vorderrad in einer Abfahrt einen Kinderfaust-großen Stein gegen das Unterrohr schleudert. Ein Titanrohr steckt das in aller Regel völlig unbeeindruckt weg – was jedes Mal wieder ungläubiges Erstaunen auslöst -, doch einem Carbonrohr möchte man eine solche Überlast dann lieber doch nicht zumuten. Es ist zwar durchaus möglich, Carbonrohre zu bauen, die auch solche Belastungen problemlos verkraften, doch diese werden dann so steif und schwer, dass sich keine Gewichtsersparnis und auch keine verbesserte Vibrationsdämpfung mehr ergeben.

Sollte es doch mal zu einem Schaden an einem solchen Rohr kommen, so lässt sich ein solcher Rahmen dank seiner besonderen Bauart übrigens auch reparieren und ist danach wieder wie neu.

Mal abgesehen von den technischen Vorzügen, fällt es selbst den nüchternsten Betrachtern schwer, sich dem ästhetischen Reiz dieser Materialkombination zu entziehen. Das gilt insbesondere, wenn sie derart liebevoll gestaltet und perfekt verarbeitet wird, wie Seven Cycles das tut. Die Laser bearbeiteten Rohr-Verbindungselemente aus Titan sind eine absolute Augenweide. Und die ganz besondere Erscheinung stand auch am Anfang der Entstehungsgeschichte dieses hier gezeigten Rades. Es ist dem Exponat von Seven Cycles für die North American Handmade Bicycle Show 2019 nachempfunden. Dieses Rad wurde von der Jury als bestes Gravelbike ausgezeichnet und bekam eine entsprechende Presse. Durch einen der vielen Artikel über dieses Rad wurde der Besitzer unseres Rad des Monats darauf aufmerksam und äußerte den Wunsch nach einem möglichst genauen Nachbau dieses Exponats, natürlich mit der für ihn passenden Geometrie.

Wie es sich für ein Ausstellungsstück für eine solche „Leistungsschau“ der besten Rahmenbauer gehört, demonstriert Seven Cycles hier einige der Optionen aus ihrem umfangreichen Repertoire. Neben dem wohl aufwändigsten Design, welches Seven Cycles anbietet (Kombination aus gebürsteter mit gestrahlter Titanoberfläche + einer mehrfarbigen Lackierung) erhielt der entsprechend unserer Zeichnung gefertigte Rahmen ein T47 Tretlagergehäuse, eine „chopped chainstay“ (für den Einsatz sehr breiter Reifen), besonders steife, zur Größe und dem Gewicht des Fahrers passende 1″-Kettenstreben und eine komplett innen verlegte Hydraulikleitung (durch das Unterrohr und die Kettenstrebe verlaufend).

Unter all den verbauten Edel-Komponenten sticht optisch besonders der eewings Titankurbelsatz sowie der zum Design des Rahmens passende Custom-Laufradsatz von Industry Nine ins Auge.

Der Preis für das Gesamtkunstwerk fällt zweifellos in die Kategorie „Wenn Sie danach fragen müssen, können Sie es sich nicht leisten“, reflektiert aber nüchtern betrachtet einfach nur den immens hohen Fertigungsaufwand, den dieses ganz besondere Rad in jedem Detail widerspiegelt.

Rahmen:
SEVEN Evergreen Pro (Gravel); Customgeometrie; Sonderlackierung; Innenverlegte Hydraulik Leitung; T47 Gehäuse; abgesenkte (nach unten gebogene) antriebsseitige Kettenstrebe (für mehr Reifenfreiheit); 12 mm Steckachse
Gabel:
SEVEN Matador Gravel Carbon in Sonderlackierung, mit 12 mm Steckachse
Steuersatz:
Chris King InSet I8; Matt-Punch
Montagegruppe:
Shimano Dura Ace Di2 Schalt-Bremshebel/ Dura Ace FM-Bremssättel & Kette/ Shimano GRX-RX815 Di2 Schaltwerk & Umwerfer/ Shimano XTR Kassette (11-40); Cane Creek eewings Titan Kurbelsatz mit Spider für min. 32 Z. Kettenblätter; Praxis Works Kettenblätter (32-48)/ SRAM Centerline-X Bremsscheiben 160 mm; Chris King T47 Innenlager in Farbe Matt-Punch
Lenker & Vorbau:
ENVE G-Series Gravel Carbon & ENVE Road Carbon
Sattelstütze:
ENVE Carbon
Sattel:
FIZIK Aliante 00 mit Carbongestell
Laufradsatz:
Industry Nine UL250TRA 700c Gravel mit Speichen und Naben in individualisierter Farbkombination gemäß dem SEVEN Rahmendesign; Schwalbe Allround TLE Evo Reifen 40 mm
Pedale:
Gewicht:
8,80 kg (ohne Pedale)
Preis:
Komplettrad 16.000 € (Rahmen- Gabel-Set solo, inkl. aller o.g. Optionen = 9.600 €)